Anlässlich der Internationalen Kunstausstellung in Rom 1911 reiste Max Liebermann in die italienische Hauptstadt. Auf dieser Reise besuchte er die Villa der Livia bei Prima Porta, in der er das unterirdische Wandbild eines idyllischen Gartens bestückt mit unterschiedlichsten Pflanzen und Vögel bewunderte. Zurück in seinem Sommerhaus am Wannsee nahe Berlin machte er sich sofort an die Arbeit und schuf in der Loggia eine eigene Interpretation, die bis heute in Teilen erhalten ist.
Die Fresken aus der Villa der Livia werden im Römische Nationalmuseum, in den Räumlichkeiten des Palazzo Massimo alle Terme, aufbewahrt und geben Anlass zu einer Zusammenarbeit mit dem Museo Nazionale Romano. Im Gespräch mit der Kuratorin Alice Cazzola wird die Archäologin Agnese Pergola, Verantwortliche des Museums im Palazzo Massimo, die Entstehungsgeschichte der zweitausend Jahre alten Fresken und ihre Entdeckung 1863 bishin zur musealen Verlagerung nachzeichnen. In Antwort hierzu wird Alice Cazzola das Phänomen der Antikenrezeption im Werk Max Liebermanns kommentieren.
Bildnachweis: Der gemalte Garten aus der Villa der Livia, Detail Südwand, 40–20 vor Chr., Museo Nazionale Romano, Palazzo Massimo, Rom © Museo Nazionale Romano, photo: Simona Sansonetti