Theodor Fontane und Italien

Buchvorstellung und Gespräch · Vortrag

Im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung Max Liebermann. Ein Impressionist aus Berlin:

Theodor Fontane und Italien, Vortrag von Iwan-Michelangelo D’Aprile (Universität Potsdam, Präsident der Theodor Fontane Gesellschaft)

Vorstellung des letzten Bandes der Reihe „Schriften der Theodor Fontane Gesellschaft“: Grenzüberschreitungen in Theodor Fontanes Werk (De Gruyter, 2024) im Gespräch mit den Herausgeberinnen Claudia Buffagni (Università Stranieri di Siena) und Maria Paola Scialdone (Università degli Studi di Macerata)

Die Veranstaltung eröffnet das Kulturprogramm der italienischen Sektion der Theodor Fontane Gesellschaft, die von Claudia Buffagni und Maria Paola Scialdone gegründet wurde.

Der Abend wird in italienischer Sprache stattfinden.

Trotz des Altersunterschieds haben Theodor Fontane (1819-1898) und Max Liebermann (1847-1935) viel gemeinsam. Die enge Verbindung zu Berlin, der feine Sinn für Ironie, die Fähigkeit, die Welt aufmerksam und scharfsinnig zu beobachten und wiederzugeben, wenn auch in unterschiedlichen Ausdrucksformen, sowie nicht zuletzt ihre Reise nach Italien in der späten Phase der jahrhundertelangen Grand Tour-Erfahrung. Ihre Wege kreuzten sich sowohl in der Porträtkunst (Liebermann porträtiert Fontane) als auch in der Illustration, als Liebermann dreißig Jahre nach der Veröffentlichung des berühmten Fontane-Romans „Effi Briest“ (1896) ihm einen Zyklus von Lithografien widmete.

Am 9. November um 9.30 Uhr findet in der Casa di Goethe die erste Versammlung der italienischen Sektion der Theodor Fontane Gesellschaft statt, zu der alle Interessierten (Wissenschaftler, Leser oder leidenschaftliche Kenner Fontanes) herzlich eingeladen sind. Anmeldungen bitte an folgende E-Mail-Adresse: maria.scialdone@unimc.it

Iwan-Michelangelo D’Aprile © privat

Iwan-Michelangelo D’Aprile ist seit 2015 Professor für Kulturen der Aufklärung an der Universität Potsdam und Vorsitzender der Theodor Fontane Gesellschaft. Er war Gastprofessor u.a. an der Università di Bologna, der Université Bordeaux-Montaigne, an der National University of Ireland in Galway sowie an der Duke University, North Carolina. Zusammen mit Peer Trilcke gibt er die Große Brandenburger Ausgabe der Werke Fontanes im Aufbau Verlag sowie die Zeitschrift des Fontane Archivs Fontane Blätter heraus. Neben der Biographie Fontane. Ein Jahrhundert in Bewegung (2018 im Rowohlt Verlag) hat er zahlreiche Artikel, u.a. zur Beziehung von Fontanes journalistischem und literarischen Werk publiziert (in Text und Kritik, Fontanes Medien, Fontane Handbuch).

Claudia Buffagni © privat

Claudia Buffagni ist außerplanmäßige Professorin für deutsche Sprache und Übersetzung an der Universität für Ausländer in Siena, wo sie den Studiengang für sprachliche und kulturelle Vermittlung leitet. Zu ihren Forschungsinteressen gehören die Syntax deutscher und italienischer journalistischer Textgattungen, die audiovisuelle Übersetzung deutschsprachiger Kunstfilme und die mündliche Arzt-Patienten-Kommunikation. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Übersetzung von Humor und Turpiloquium (Gebrauch von Schimpfwörtern). Seit 2012 ist sie Mitherausgeberin der Reihe „InterLinguistics. Studi contrastivi tra Lingue e Culture“ (ETS, Pisa) und seit 2023 Mitglied des Editorial Board der ‚Revue de Traduction et Langues‘ (Université d’Oran 2).

Maria Paola Scialdone © privat

Maria Paola Scialdone ist außerplanmäßige Professorin für deutsche Literatur und Kultur an der Universität von Macerata. Zu ihren Forschungsinteressen gehören die literarische Anthropologie mit besonderem Schwerpunkt auf dem Phänomen des Schreibens über das Selbst (Autobiographien, Briefe), vor allem im Bereich des Pietismus und der Frauen, sowie Emotionen in der Literatur; die Goethezeit; die Wahrnehmung und Darstellung des Raums in der Literatur, mit einem besonderen Fokus auf die Geopoetik von der Goethezeit bis zur Gegenwart. Ihr Ein weiteres Interesse gilt den Darstellungen des Andersartigen (Fremde und die Poetik der Überschreitung bei Theodor Fontane; die Wahrnehmung des Juden bei E.T.A. Hoffmann, bei Theodor Fontane und bei Gertrud Kolmar).

Bild: Max Liebermann, Theodor Fontane, 1896, litografia su carta, Max-Liebermann-Gesellschaft Berlin