Max Liebermann, Autoritratto,
bis

Max Liebermann – Ein Impressionist aus Berlin

Ausstellung

Eröffnung: Donnerstag, 19. September, 19.00 Uhr

Ausstellungsdauer: 20. September 2024 bis 9. Februar 2025

Das Museum Casa di Goethe präsentiert eine erste umfassende Retrospektive des deutsch-jüdischen Malers Max Liebermann (1847–1935) in Italien. Der gebürtige Berliner gilt als einer der bedeutendsten Erneuerer der deutschen Malerei des späten 19. Jahrhunderts: Seine Kunst und seine kunstpolitische Tätigkeit, unter anderem als Präsident der Berliner Secession und der Preußischen Akademie der Künste, waren impulsgebend für die Modernisierung des Berliner Kunstbetriebs.

Anhand ikonischer Werke rekonstruiert die Ausstellung die wichtigsten Phasen von Liebermanns zeichnerischem, malerischem und druckgrafischem Œuvre. Anfangs dem Realismus und dem Naturalismus verschrieben wurde Liebermann wegen seiner antiakademischen Bildmotive, die harte Arbeit auf dem Land darstellend, als „Armeleutemaler“ verspottet. Um die Jahrhundertwende fand das bürgerliche Freizeitvergnügen der Reiter*innen am Strand sowie der badenden Knaben an der holländischen Küste Eingang in seine Bilder. Liebermanns Farbpalette hellte sich auf und die flirrenden Lichtflecken wurden zu seinem unverkennbaren Markenzeichen. Inspirationsraum für das Spätwerk wurde zuletzt Liebermanns idyllischer Garten am Wannsee, den er im Sinne impressionistischer Naturauffassung in farbkräftigen Bildern einfing.

Obwohl Liebermann enge Kontakte zu Frankreich und besonders zu seiner „Malheimat“ den Niederlanden pflegte, spielte auch Italien eine entscheidende Rolle für seine künstlerische Entwicklung. Zwischen 1878 und 1913 überquerte der Maler mindestens sechs Mal die Alpen. Darüber hinaus gingen seine Werke in italienische Museen in Venedig, Florenz, Mailand, Rom und Triest ein, die in Teilen im Museum Casa di Goethe zusammengebracht werden. Die Ausstellung zeigt außerdem Gartenbilder, Familienbildnisse und Porträts aus der Sammlung der Liebermann-Villa am Wannsee und weiteren Privatsammlungen in Deutschland. Ein Anlass Liebermanns Wirkungsstätten neu zu entdecken und hierdurch die Verbindungen zwischen der deutschen und der italienischen Hauptstadt zu stärken.

Der Ausstellungskatalog „Max Liebermann in Italien“ erscheint auf Deutsch und Italienisch. Herausgeber*innen Alice Cazzola (Kuratorin der Ausstellung), Lucy Wasensteiner (Direktorin Liebermann-Villa am Wannsee) und Gregor H. Lersch (Direktor Museum Casa di Goethe) mit Aufsätzen von Alice Cazzola, Sarah Kinzel, Enrico Lucchese und Lucy Wasensteiner.

Eine Ausstellung in Kooperation mit der Liebermann-Villa am Wannsee in Berlin. Dank der Zusammenarbeit mit dem Museo Nazionale Romano wird eine weitere Verbindung Liebermanns zu Rom gewürdigt: Sein Wandbild in der Loggia der Villa am Wannsee wurde inspiriert durch das antike Gartenbild in der Villa di Livia bei Prima Porta.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft seiner Exzellenz Dr. Hans-Dieter Lucas, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland bei der Italienischen Republik und seiner Exzellenz Armando Varricchio, Italienischer Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland.

          Museo Nazionale Romano

Foto: Max Liebermann, Selbstbildnis an der Staffelei nach rechts, 1908, Gallerie degli Uffizi, Collezione della Galleria delle Statue e delle Pitture © Gabinetto Fotografico delle Gallerie degli Uffizi