vom 28. September 2023 bis 10. März 2024
Eröffnung: 27. September um 19.00 Uhr
Museum Casa di Goethe Rom
Die Casa di Goethe widmet einem außergewöhnlichen Künstler der Moderne eine retrospektive Ausstellung: Max Peiffer Watenphul (Weferlingen, 1896 – Rom, 1976).
Unruhig, unabhängig, eklektisch, erst Jurist, dann Künstler, Student am Weimarer Bauhaus, verkehrte er in den Avantgardekreisen der 1920er Jahre. Er war leidenschaftlicher Fotograf von Sujets mit eigenwilligen Identitäten, Stadt- und Landschaftsmaler und rastloser Reisender, vor allem nachdem eines seiner Bilder 1937 in der Ausstellung Entartete Kunst ausgestellt wurde.
Zahlreiche Reisen nach Europa, Afrika und Mexiko, Dutzende von Umzügen in viele deutsche Städte, ein Stipendium in Rom an der Deutschen Akademie Villa Massimo 1931/32, dann Aufenthalte in Venedig, Salzburg und nach 1945 mit der Überquerung der österreichisch-italienischen Grenze zu Fuß durch die Berge und die Übersiedlung nach Italien zu seiner Schwester, die einen Italiener geheiratet hatte. Nach 1945 lebt er in Venedig, der Toskana und in Rom, wo er 1976 auf dem Cimitero acattolico, dem nicht-katholischen Friedhof, begraben wurde.
Die Retrospektive spürt mit über 30 Gemälden und 13 Fotografien dem Fortbestehen der Bauhaus-Ideen in seinem Werk in Malerei und Fotografie nach, folgt dem Lebensweg Peiffer Watenphuls von Deutschland nach Italien und kontextualisiert sein Werk auch in der Tradition deutscher Künstler:innen in Italien und deutscher „Italiensehnsucht“:
Eine ortsspezifische Installation von Ruth Beraha (Mailand, 1986) entstand im Auftrag der Casa di Goethe und beschäftigt sich mit dem Blumenstillleben Peiffer Watenphuls, das in der Ausstellung Entartete Kunst 1937 in München gezeigt wurde und seitdem verschollen ist.
Der Katalog zur Ausstellung erscheint in deutscher und italienischer Sprache bei Electa.
Eine Ausstellung in Kooperation mit den Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser