Wir freuen uns über das Erscheinen des Bandes Rudolf Jacobs – Ein Bremer Partisan in Norditalien 1944 der Autorin und Reporterin Ulrike Petzold. Ihre detallierten Recherchen zu diesem Buch hat sie zum Teil während ihres Stipendiumaufenthalts an der Casa di Goethe 2021 durchgeführt.
Nun wird das Buch am 7. Mai um 18.00 Uhr im Centro Studi Memoria in Rete di via Valle 6, La Spezia, vorgestellt.
https://www.perlentaucher.de/buch/ulrike-petzold/rudolf-jacobs.html
Rom ist die Hauptstadt des Barock. Berühmte Architekten entwarfen die Plätze und Paläste: Carlo Maderno oder Francesco Borromini. Allesamt Männer. Doch es gab auch eine Architektin, die Rom mitgestaltete. Es ist Zeit, Plautilla Bricci kennenzulernen.
Die Kunsthistorikerin und Autorin Laura Helena Wurth hat während ihres Stipendienaufenthalts an der Casa di Goethe ein ausführliches Radiofeature für den Deutschlandfunk über die außergewöhnliche Architektin verfasst, das hier hier zu hören ist:
https://www.deutschlandfunk.de/rom-barock-architektin-plautilla-bricci-100.html
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften – Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin
Italien zeichnen! Der Direktor der Casa di Goethe in Rom, Gregor H. Lersch, stellt ausgewählte Zeichnungen aus der eigenen Sammlung vor.
Gezeigt werden unter anderem Werke der mit Goethe bekannten Künstler, so zum Beispiel von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Jakob Philipp Hackert oder Christoph Heinrich Kniep und deren Ansichten von römischen und süditalienischen Landschaften. Hinzu kommen Zeichnungen, die sich mit den Italienreisen und ihrer Rezeptionsgeschichte bis in die Gegenwart beschäftigen.
Nach dem Vortrag kommt Gregor H. Lersch mit der Künstlerin Claudia Berg und Akademiepräsident Christoph Markschies ins Gespräch.
Bildnachweis: Christoph Heinrich Kniep: Blick auf das Kolosseum in Rom, 1788 © Museo Casa di Goethe, Foto Enrico Fontolan
In Kooperation mit der Goethe-Gesellschaft Weimer, der Klassik Stiftung Weimar und der Casa di Goethe Rom
Ein Bericht von Ulrike Grohall
Dezember 1786, Rom: die Stadt zählt etwa 150 000 Einwohner, auf dem Forum grasen Schafe, viele Zeugnisse der Antike sind unter Schutt begraben und es herrschen raue Sitten – und Goethe vollendet „Iphigenie auf Tauris“. Sie ist sein erstes Werk auf italienischem Boden und wird wegweisend für ein neues humanistisches Bildungsideal.
Für Goethe ist damit eine lange Zeit der künstlerischen Stagnation überwunden – Rom bringt ihm die erhoffte Befreiung von der Weimarer Enge und den Aufbruch in eine neue Schaffensphase.
Wo, wenn nicht hier, könnte man sich also besser mit diesem Werk befassen? Vom 12.-17. Oktober 2024 versammelten sich 13 DeutschlehrerInnen und einige interessierte Nicht-LehrerInnen, in Rom, um sich literarisch inspirieren zu lassen – durch wissenschaftliche Impulse, gemeinsame Textarbeit und viel Diskussion – fachkundig angeleitet von Hannes Höfer (Goethe-Gesellschaft Weimar), Fransceca Müller-Fabbri (Klassik Stiftung Weimar) und Marc Grohall (Bildungsforum Oßmannstedt), mit Gastbeiträgen von Gabriella Catalano (Universität Rom II) und Claudia Nordhoff (Casa di Goethe).
Die inhaltliche Arbeit der Studientage drehte sich um vier große Themenbereiche:
• Menschenbild und Humanismus in der Iphigenie
• Ein neues Bildungsprogramm entsteht: Der Einfluss der bildenden Kunst
• Iphigenie als „neuer Mythos der Weiblichkeit“ und ihre Wirkung auf weibliche Protagonistinnen der Zeit
• Kritik der Epochenbegriffe Klassik – Klassizismus – Aufklärung
In den Diskussionen um Menschenbild und Humanismus, angeleitet von Hannes Höfer, wurde anhand von konkreter Textarbeit deutlich, dass die Iphigenie als Befreiungswerk gelesen werden kann – propagiert sie doch eine neue Menschlichkeit durch radikale Ehrlichkeit und Orientierung am Humanismus. Von außen auferlegte Zwänge, etwa durch Götter oder weltliche Herrscher, verlieren ihre absolute Autorität; Herz und Verstand geben fortan die Richtung vor.
Diese Position wird besonders glaubwürdig von einer Frau (Iphigenie) vertreten, die zwar Priesterin ist, aber doch in einer von Männern dominierten Welt und in Gewalt eines Königs (Thoas) eine eher machtlose Position hat. In dieser Welt setzt sie sich mit Verstand und Aufrichtigkeit durch und wird so nicht nur für ihre Begleiter und Thoas zum Vorbild, sondern auch zur Begründerin eines neuen Menschen- und Bildungsideals.
Den TeilnehmerInnen wurde damit unmittelbar verständlich, wieso die Iphigenie schnell zu einem „neuen Mythos der Weiblichkeit“ wurde und große Wirkung, insbesondere auf Frauen, ausübte. Francesca Müller Fabri legte anschaulich dar, wie Ottilie von Goethe, Adele Schopenhauer und andere progressive Frauen ein neues Selbstverständnis als intellektuell und künstlerisch aktive Frauen entwickelten, inspiriert u.a. von Goethes „Iphigenie“. Zum Teil haben sie in Rom für einige Zeit in einer Art Frauen-WG direkt am Fontana di Trevi gewohnt und gearbeitet.
Ein weiteres Highlight im Programm war die Führung von Claudia Nordhoff durch die Ausstellungsräume in der Casa di Goethe; in ihren Ausführungen wurde das Rom der Goethezeit lebendig, es wurde nachvollziehbar, welche Bedeutung die Zeit in Rom für Goethe hatte und wie sehr Goethes Erfahrungen zum Fixstern für alle folgenden Rom-Reisenden wurden.
In einem Gast-Vortrag von Frau Prof. Catalano wurden außerdem einige von Goethes Einsichten herausgearbeitet, die er anhand seiner Erfahrungen in Italien und insbesondere in Rom gewann. Ein Streben nach Totalität scheint dabei zentral gewesen zu sein. So wie Goethe in Italien die Vorstellung von einer Urpflanze entwickelt, auf die sich alle anderen Pflanzen zurückführen lassen, versucht Goethe auch seine unterschiedlichen und heterogenen Eindrücke in Rom zu einer umfassenden Einheit zu verschmelzen.
In einer lebhaften Abschlussrunde wurden die – vor allem in der Schule liebgewonnenen – Epochenbegriffe kritisch beleuchtet und auf ihre Tauglichkeit hin geprüft. Das neue Angebot der Wissenschaft, den „Klassik“ Begriff eher als Form- denn als Epochenbegriff zu begreifen, und stattdessen lediglich „Aufklärung“ und „Romantik“ als Epochenbegriffe zu verwenden, wurde kontrovers diskutiert. Wenn auch nicht gleich alle überzeugt waren, so hat es doch für alle intensive Denkanstöße gebracht.
Die Teilnehmer freuen sich bereits auf die nächste Fahrt nach Rom, vom 12.-16.10.2025, mit dem Thema „Goethe, Wilhelm Meister und der Bildungsroman“. Wieder unter Anleitung von Hannes Höfer und Marc Grohall und mit der Casa di Goethe als Gastgeber. Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen.
Foto: Andrea Veneri
Am Donnerstag,10. Oktober 2024, 19 Uhr, lädt das Freie Deutsche Hochstift zum Vortrag „Wenn es nur so leicht auszuführen wäre, als es aussieht“ (Goethe): Die Landschaftskunst des Jakob Philipp Hackert in den Arkadensaal ein. Es spricht Dr. Claudia Nordhoff.
Jakob Philipp Hackert, Blick auf die kleinen Cascatelle in Tivoli, 1792, Goethe-Museum, Frankfurt
Jakob Philipp Hackert (1737-1807) war der bedeutendste deutsche Landschaftsmaler des ausgehenden 18. Jahrhunderts. 1768 in Rom angelangt, arbeitete er hier über zwanzig Jahre für Reisende aus aller Welt, die sich im Rahmen der „Grand Tour“ in der Ewigen Stadt aufhielten. 1786 erhielt er einen Ruf als erster Landschaftsmaler an den Hof Ferdinands IV. in Neapel. Hier lernte ihn 1787 auch Goethe kennen, der Hackerts Zeichenkunst bewunderte und Unterricht bei ihm nahm. 1811 veröffentlichte Goethe Hackerts Biographie.
Der Vortrag erhellt Hackerts künstlerisches Schaffen anhand seiner Gemälde und Zeichnungen, von denen sich viele auch in der Kunstsammlung des Freien Deutschen Hochstifts befinden. Im Anschluss an den Vortrag ist Gelegenheit, gemeinsam die Hackert-Gemälde in der Goethe-Galerie zu betrachten.
Dr. Claudia Nordhoff betreut die Kunstsammlung der Casa di Goethe in Rom. Ihr Forschungsgebiet ist der Maler Jakob Philipp Hackert und die Landschaftsmalerei in Italien zwischen 1750 und 1830.
Mit dieser Veranstaltung begrüßt das Freie Deutsche Hochstift Italien als Gastland der Frankfurter Buchmesse 2024.
Eintritt 10 € / 5 € für Mitglieder des Freien Deutschen Hochstifts
Freies Deutsches Hochstift Frankfurter Goethe-Museum, Großer Hirschgraben 23-25, Frankfurt
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