Aktuelles & Archiv

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Gut zu wissen

SCHLIESSUNG DER CASA DI GOETHE 17.-23. MÄRZ 2023

In der Casa di Goethe finden Umbauarbeiten anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums statt. Daher bleibt das Museum vom 17. – 23. März geschlossen.


SAVE THE DATE

25 anni Casa di Goethe - Intervenzioni

Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums des Museums präsentiert die Casa di Goethe:

  • am 23. März 2023 um 19.00 Uhr: Eröffnung von Interventionen in die Dauerausstellung in Zusammenarbeit mit der weißensee kunsthochschule berlin
  • am 25. März 2023: Tag der offenen Tür mit Familienprogramm und Diskussion zur Geschichte des Museums

Alexander Cammann

VOM 4. APRIL bis zum 3. Juli 2022 DER KULTURJOURNALIST aus BERLIN mit dem PROJEKT

Zwischen Norden und Süden – Niederländische, französische und deutsche Maler im barocken Rom

Um 1600 wurde Rom zu einer europäischen Kunstmetropole: Zahllose Künstler aus anderen Ländern strömten in die Stadt, um Antike und Renaissance zu studieren, die neuesten Trends der hiesigen Stars von Caravaggio bis Bernini kennenzulernen und lukrative Aufträge zu finden. Zu dieser Community gehörten Claude Lorrain, Nicolas Poussin, Adam Elsheimer und zahlreiche Niederländer, von Paul Bril bis Herman van Swanevelt, mit berüchtigten Künstlerfesten, Ateliergemeinschaften und Ausflügen in die Campagna zum Zeichnen. Sie sorgten mit ihren Werken für die Verbreitung der Antike und der italienischen Lebensart im Norden. Sie prägten das Rom- und Italienbild in Europa – und die Stadt wurde zur ersten internationalen Kunstmetropole, wie Paris um 1900 oder Berlin nach 1918 und nach 1989.
 
„Ich erkunde diese lebendige europäische Kolonie zwischen 1600 und 1700 vor Ort, um ihren Alltag und ihr Schaffen zu schildern, die Stadt und den Kunstmarkt.“ Während jenseits der Alpen der Dreißigjährige Krieg wütete, entstand in Rom Hoffnungsvolles: ein innereuropäischer Kulturtransfer, eine in Inspiration, Konkurrenz und Gemeinschaft real existierende Nord-Süd-Utopie, wenigstens zeitweise – gegen alle Spaltungen des Kontinents.
 
Alexander Cammann, Jahrgang 1973, ist seit 2009 Redakteur im Feuilleton der Wochenzeitung DIE ZEIT und dort verantwortlich für Sachbücher. Er studierte Geschichte und Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und arbeitete danach mehrere Jahre als freier Kulturjournalist.


 

© Alexander Cammann

Grußwort des neuen Direktors

Gregor H. Lersch Foto: Giorgio Benni

Liebe Freundinnen und Freunde der Casa di Goethe,
 
ich möchte mich als neuer Direktor der Casa di Goethe vorstellen und Sie vor allem nach der schwierigen Zeit der Covid-Pandemie einladen, auch wieder persönlich in das Haus am Corso zu kommen.
 
Seit kurzem bin ich nun in Rom angelangt – also ungefähr 235 1/2 Jahre nach Johann Wolfgang von Goethe – und ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe an diesem besonderen Ort. Ich komme aus Berlin nach Rom, wo ich in den vergangenen Jahren als Kurator und Ausstellungsleiter am Jüdischen Museum aktiv war. Das Konzipieren und Realisieren von Ausstellungen hat mich in den letzten etwa zwanzig Jahren vom Berliner Ausstellungshaus Gropius-Bau, dem Startpunkt meiner beruflichen Karriere, an Orte wie Paris, Madrid, Yokohama, aber auch nach Turin geführt. Einer meiner thematischen Schwerpunkte ist die Kunst des 20. und des 21. Jahrhunderts, die ich auch als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kunst und Kunsttheorie der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt a. d. Oder gelehrt habe.
 
Italien ist mir seit vielen Jahren aus ganz unterschiedlichen Perspektiven sehr vertraut, nicht zuletzt da meine Frau aus Italien stammt und sich auch meine beiden Töchter ganz selbstverständlich zwischen den beiden Kulturen und Sprachen bewegen. Das deutsch-italienische Verhältnis ist in den letzten Jahren sehr komplex geworden und hat viele Risse bekommen. Die Casa di Goethe als literarischer Erinnerungsort bietet sich hervorragend an, um hier die Sichtweise des jeweils anderen besser zu verstehen und am Beispiel von Literatur und Kunst zu hinterfragen. Ausgehend von Goethes Aufenthalt in Rom möchte ich in Zukunft hier vermitteln, dass sich Kulturräume immer aus übernationalen Einflüssen zusammengesetzt haben und auch heute zusammensetzen. Insbesondere in Zeiten von aufkommenden nationalen populistischen Bewegungen in Europa und eines brutalen und die Gesellschaften spaltenden Krieges ist es mir besonders wichtig, die verbindenden Elemente der Identitäten in Europa hervorzuheben und gleichzeitig zu hinterfragen.
 
Meiner Vorgängerin Maria Gazzetti und dem Team des Museums bin ich sehr dankbar, dass Sie mich so freundlich in die neue Aufgabe eingeführt haben und ich werde an vieles Positive ihrer Arbeit an der Casa di Goethe anknüpfen.
 
Die erste Veranstaltung nach langer Pause findet am Abend 16. Mai statt. In den kommenden Tagen senden wir Ihnen weitere Informationen dazu. Ich freue mich, Sie bald vor Ort persönlich begrüßen und kennenlernen zu dürfen.
 
Es grüßt Sie herzlich aus der Via del Corso 18,
Ihr
Gregor H. Lersch


Diskussionsrunde

BERLINOMANIE UND ITALIENS SCHWIERIGE SCHÖNHEIT – Am Beispiel des „ligurischen Komplexes“

Wann: 16. Mai 2022 um 18 Uhr

Wo: Museum Casa di Goethe (2. Stock), Via del Corso 18, 00198 Roma

Veranstaltung auf Deutsch und Italienisch mit Simultanübersetzung. Im Anschluss Empfang

Anmeldung obligatorisch: gioni@casadigoethe.it

Das Museum Casa di Goethe nimmt das Veranstaltungsprogramm in seinen Räumen wieder auf. Zum Auftakt stellen die Beauftragte für Kultur und Medien und der AsKI e.V. den neuen Direktor der Casa di Goethe, Gregor H. Lersch, der Öffentlichkeit vor.

Mario Fortunato, Autor von „Le Voci di Berlino“ (Bompiani), die Kunsthistorikerin Hannah Baader vom Kunsthistorischen Institut in Florenz und Stephan Schlak, Chefredakteur der „Zeitschrift für Ideengeschichte“ diskutieren über den Zustand der gegenwärtigen deutsch-italienischen Beziehungen. Alexander Cammann, Redakteur für Literatur bei DIE ZEIT und aktuell Stipendiat an der Casa di Goethe, moderiert die Veranstaltung und stellt die neue Ausgabe der „Zeitschrift für Ideengeschichte“ mit dem Titel: „Der Ligurische Komplex“ vor. Deren Beiträge untersuchen die „schwierige Schönheit“ Norditaliens zwischen Land und Meer, erinnern an den Auftritt von Marianne Faithfull und Mick Jagger im populären Festival von San Remo, befragen Renzo Piano zu seiner neuen Brücke und stellen Nietzsche als Cicerone für kulturbeflissene Tourist*innen vor. Am Beispiel italienischer Literatur über Berlin wird der heutigen italienischen Faszination für die deutsche Hauptstadt nachgegangen und damit einer möglichen Komplementärgeschichte zur deutschen Italiensehnsucht in der Gegenwart.

Programm

18.00 Vorstellung und Grußwort des neuen Direktors

18.30 Debatte mit Mario Fortunato, Hannah Baader, Stephan Schlak,
            Alexander Cammann (Moderation)

19.30 Empfang