„A casa di Hans – Villa La Leprara di Hans Werner Henze nei Castelli Romani“

Buchvorstellung und Konzert

Der Herausgeber des Bandes Gastón Fournier-Facio im Gespräch mit der Kostümbildnerin Nanà Cecchi und dem künstlerischen Leiter und Komponisten Alessio Vlad

Projektion der Fotografien des Bandes von Anton Giulio Onofri

Konzert mit Musik für Gitarre von Hans Werner Henze, ausgeführt von Luigi Sini

Programm:

Drei Tentos aus Kammermusik (1958)

I. Du schönes Bächlein

II. Es findet das Aug’ oft

III. Sohn Laios

Drei Märchenbilder aus der Kinderoper Pollicino (1980), Bearbeitung für Gitarre von Luigi Sini

I. Pastorale

II. Arietta

III. Notturno

Das Buch „A casa di Hans“ ist im Verlag Timía Edizioni erschienen.

Inhalt

Der große deutsche Komponist Hans Werner Henze (1926-2012) liebte Italien und entschied sich Mitte der 1960er Jahre, in einem Haus zu leben, das er sich in den Castelli Romani in Marino gebaut hatte, einer idyllischen Gegend, eine halbe Autostunde von Rom entfernt. Fast ein halbes Jahrhundert lang komponierte Henze in der Villa La Leprara die meisten seiner Partituren, beherbergte befreundete Musiker, Künstler, Intellektuelle, Politiker und Persönlichkeiten aus dem Showbusiness und praktizierte die Kunst des guten Lebens mit Eleganz. Dieses Buch zeigt Fotos von der Villa, wie sie bis wenige Tage vor dem Kauf durch einen neuen Besitzer aussah, und versammelt Zeugnisse von Freunden und Mitarbeitern des Komponisten, die dort unvergessliche Tage verbrachten.

Beiträge von:

Francesco Antonioni, Paolo Arcà, Richard Blackford, Ilaria Borletti Buitoni, Ian Bostridge, Mauro Bucarelli, Nanà Cecchi, Mauro Conti, Niccolò Contucci, Matteo D’Amico, Giuseppe Di Leva, Fabio Fassone, Luciano Garosi, Detlev Glanert, Torben Hardenberg, Stefano Iraci, Reinhold Jaretzky, Michael Kerstan, Jan Latham-Koenig, Giovanna Lomazzi, Lorenzo Mariani, Marcello Panni, Riccardo Panfili, Sir Antonio Pappano, Carlo Pasquini, Annalisa Schino, Franco Serpa, Markus Stenz, Fabio Vacchi, Alessio Vlad, Clemens Wolken, Elisabeth Wolken. Mit einer Einführung von Michael Kerstan

Der Abend wird mit freundlicher Unterstützung des Consorzio del Vino Nobile di Montepulciano realisiert.

Die Veranstaltung findet in italienischer Sprache statt.

Voranmeldung unter prenotazioni@casadigoethe.it

Die Vortragenden des Abends sind:

GASTÓN FOURNIER-FACIO ist künstlerischer Berater des Mozart-Orchesters, musikalischer Berater von Daniele Cipriani Entertainment und Leiter der Operngespräche am Royal Opera House in Muscat (Sultanat Oman). Er ist Autor von Monographien über Richard Wagner, Gustav Mahler, Hans Werner Henze, Claudio Abbado und Giuseppe Sinopoli. Er war künstlerischer Koordinator des Cantiere Internazionale d’Arte di Montepulciano, des Maggio Musicale Fiorentino, der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, des Teatro alla Scala und künstlerischer Leiter des Teatro Regio in Turin.

NANÀ CECCHI wurde in Rom geboren, wo sie ihr Studium der Modernen Literaturwissenschaft abschloss. Sie arbeitet sowohl für den Film als auch für das Theater mit Schwerpunkt Melodrama.
Nach mehreren Lehrjahren gab sie ihr Debüt an der Opera di Roma, wo sie die Kostüme für Ernani (1978) entwarf. Während ihrer beruflichen Laufbahn als Kostümbildnerin war sie auch gelegentlich als Bühnenbildnerin tätig.
Die Begegnung mit Hans Werner Henze war eine der wichtigsten ihrer Laufbahn: er betraute sie mit den Bühnenbildern und Kostümen für die Dreigroschenoper  (1979) und für Dido und Aeneas (1980) am Cantiere Interazionale d’Arte in Montepulciano. Ihre Vorliebe für die Oper spiegelt sich in mehr als dreißig Produktionen wider. Zu den Regisseuren, mit denen sie zusammengearbeitet hat, gehören: Peter Ustinov, Giuliano Montaldo, Volker Schlöndorff, Daniele Abbado, Henning Brockhaus, Roberto Andò, Peter Stein, Michael Kerstan. Im Bereich des Prosatheaters wirkte sie u.a. mit Giuseppe Patroni Griffi, Cristina Pezzoli und Carlo Cecchi. Mit Giacomo Battiato arbeitete sie in drei Fernsehfilmen zusammen: Colomba, Stradivari und Benvenuto Cellini. In der Filmbranche debütierte sie mit I Paladini, für den sie den Davide di Donatello (1984) erhielt. Ihre Tätigkeit für den Film führte sie unter anderem fort mit den Werken: Ladyhawke, Macaroni, Gli Occhiali d’oro, Il Primo Cavaliere, I Cavalieri che fecero l’impresa, Christine Cristina. Sie erhielt folgende Preise: Abbiati, Osella des Filmfestivals von Venedig, Capitello d’Oro, Globo d’Oro. Nanà Cecchi hat an verschiedenen Akademien und Universitäten in Italien Kurse über „Kostüm und Bühnenraum“ gehalten.

ALESSIO VLAD ist künstlerischer Leiter des Teatro Regio und des Verdi-Festivals in Parma. Er war künstlerischer Leiter des Teatro dell’Opera in Rom, des Teatro di San Carlo in Neapel, des Teatro delle Muse in Ancona und des Teatro Carlo Felice in Genua. Außerdem war er musikalischer Berater des Festival dei Due Mondi in Spoleto und künstlerischer Leiter des Ravello Festivals. Er war an der Gründung der Rete Lirica delle Marche beteiligt und fungierte als deren künstlerischer Leiter. Während seiner künstlerischen Leitung gewannen die Theater von Rom, Neapel und Ancona 10 Abbiati-Preise in verschiedenen Kategorien, während das Opernnetzwerk der Region Marken mit dem Kulturmanagementpreis 2019 ausgezeichnet wurde.
Als Komponist für Film und Theater hat er unter anderem mit Regisseuren wie Bernardo Bertolucci, Franco Zeffirelli, Giorgio Ferrara, Cristina Comencini, Andrea Barzini und Pier Luigi Pizzi zusammengearbeitet. Er gewann den Golden Globe für den Film L’Assedio von Bernardo Bertolucci.

ANTON GIULIO ONOFRI wurde 1959 in Rom geboren. In den 1990er Jahren war er Autor und Regisseur zahlreicher kult(ureller) Fernsehsendungen, von den legendären Notti dell’Angelo auf Mediaset bis zu Onda anomala und Cenerentola auf Raitre. Mit dem neuen Jahrhundert beschloss er, die kurzlebigen Sendungen aufzugeben und seine eigenen Videos und Dokumentarfilme über Musik, Kunst und Literatur zu drehen, die nicht mit der Ausstrahlung enden würden. Im Jahr 2020 drehte er für die Galleria Nazionale d’Arte Moderna e Contemporanea Roma città chiusa, eine Fotostory über das verlassene Rom während der Lockdowns. Zwischen Dezember 2022 und März 2023 stellte er in der Fondazione Pastificio Cerere in Rom und in der Fondazione Mudima in Mailand die Fotoserie Non mi troverai aus, die dem Wohnatelier des Künstlers Gian Maria Tosatti in Neapel gewidmet ist. Er schreibt in ArtsLife über Film und verschiedene aktuelle kulturelle Themen und widmet sich mit Vorliebe der Fotografie mit seiner Leica M10.

LUIGI SINI hat sein Studium am Conservatorio S. Cecilia in Rom unter der Leitung von Mario Gangi mit Bestnote abgeschlossen. Er ist Widmungsträger von Werken zahlreicher Komponisten wie C. Togni, A. Clementi, A. Gentile, S. Sciarrino, F. Pennisi, F. de Rossi Re, E. Morricone, I. Vandor, M. Panni. Als internationaler Solist hat er mit zahlreichen Orchestern gespielt: RAI in Neapel und Rom, RTV in Ljublijana, Solisti Veneti, Sinfonica di Massa e Carrara und mit dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di S. Cecilia. Er hat mit namhaften Instrumentalisten zusammengearbeitet, darunter: R. Fabbriciani, P.Y. Artaud, A. Persichilli, C. Scarponi, A. Salvatore, M. Buffa, M. Sirbu, A. Vismara , M. Berni. Er hat Aufnahmen für Edipan, Unicum, Da vinci records, Emavinci und Sony eingespielt.