Nicola Lagioia und Verena von Koskull im Gespräch: Die Stadt der Lebenden

Buchpräsentation und Lesung

Nicola Lagioia und Verena von Koskull, Übersetzerin des Romans aus dem Italienischen ins Deutsche, lesen ausgewählte Passagen aus dem Buch in den beiden Sprachen und sprechen über die Komplexität der Übersetzung.

         

Die Stadt der Lebenden ist der fünfte Roman von Nicola Lagioia. Der Autor verfolgt wie ein Reporter einen Kriminalfall, der sich 2016 in Rom ereignet hat. Zwei Jungen aus gutem Hause foltern den jungen Luca Varani zu Tode. Für seine Recherchen taucht Lagioia in die Nacht von Rom ein. Eine Stadt, die unbewohnbar und doch voller Leben ist, die von Korruption und Drogen verzehrt wird, die aber gleichzeitig ihren Bewohnern ein Gefühl von Freiheit vermittelt, wie es sonst nirgendwo auf der Welt zu finden ist. Auf der Suche nach dem unerklärlichen Motiv für den Mord lotet der Autor die schwache, dünne Linie zwischen Licht und Schatten aus, die nicht nur das Leben dieser Stadt durchdringt, sondern in jedem von uns existiert.

Während der Übersetzung des Buches lebte Verena von Koskull 2022 als Stipendiatin der Casa di Goethe in Rom und hatte so die Chance, wie der Autor direkt am Ort des Geschehens zu sein. Sie sagte:  „Ich kann die akribische Spurensuche des Autors nach dem bizarren „Phänomen der Pracht und Grausamkeit der Ewigen Stadt“ vor Ort verfolgen.“

Nicola Lagioia © Chiara Pasqualini

Nicola Lagioia, 1973 in Bari geboren, ist einer der erfolgreichsten italienischen Autoren. 2015 wurde er mit dem renommierten Premio Strega ausgezeichnet. „Die Stadt der Lebenden“, 2022 bei Giulio Einaudi editore auf Italienisch und in Folge im btb Verlag auf Deutsch erschienen, stand in Italien wochenlang auf der Bestsellerliste und wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Lagioia war von 2017 bis 2023 Leiter der italienischen Buchmesse in Turin. Er lebt in Rom.

Verena von Koskull

Verena von Koskull, Jahrgang 1970, studierte Italienisch und Englisch für Übersetzer sowie Kunstgeschichte in Berlin und Bologna. Nach mehrjähriger Verlagstätigkeit in Rom und Berlin machte sie sich 2002 als Literaturübersetzerin selbstständig. Sie übersetzte u.a. Romane von Gianrico Carofiglio, Carlo Levi und Antonio Scurati. 2020 wurde ihre Übersetzung von Edoardo Albinatis Die katholische Schule mit dem Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis ausgezeichnet. Sie war 2022 Stipendiatin der Casa di Goethe.

Voranmeldung erforderlich unter prenotazioni@casadigoethe.it